FR

Gustav Rueb gönnt seinem tüchtig durchgeknallten und sehr heutigen „Othello“ einen hoffnungsvollen Ausgang.

Dieser „Mohr von Venedig“ beginnt als weiter Panoramablick auf Frankfurt und endet im Happy End. Auch erspart Gustav Ruebs Regie Othello (glänzend: Ernest Allan Hausmann) und Desdemona (Marielle Layher) nicht die Würgerei, aber das Sterben, während sie Jagos hasserfülltes Ressentiment aufs Rasen eines Internet-Trolls von heute hin liest.

Read More

FAZ

Der Jago der Darmstädter „Othello“-Inszenierung ist getrieben von tiefer Missgunst und Gekränktheit, die sich in Bosheit und Hetze Bahn brechen. Doch wie Thorsten Loeb diesen Mann mit kahlgeschorenem Schädel und in Springerstiefeln gerissen seine hässlichen Pläne aushecken lässt, wie er laut darüber nachdenkt, Othello, „den Schoko“, zu stürzen, wie er schmeichelt und sich verstellt und dann wieder schreit, wie er mal strammsteht vor seinem wütenden General und sich später verständnisvoll gibt, als dieser an der Treue seiner Frau zweifelt, um ihm den letzten Rest giftigen Misstrauens ins Herz zu träufeln, ist unbedingt erlebenswert: eine Lektion, wie das Böse sich hineinfrisst in alles Gute und Wahre und von Vernunft Getragene, wenn man ihm nicht rechtzeitig Paroli bietet.

Doch wendet sich Shakespeares Tragödie in der Inszenierung von Gustav Rueb keinesfalls mit dem Holzhammer der Pädagogik an das Publikum, auch wenn der Regisseur einiges zu sagen hat.

Read More

Nachtkritik

Othello – Staatstheater Darmstadt – Gustav Rueb modernisiert und radikalisiert Shakespeares Othello und knüpft mit Shakespeares Drama an aktuelle Rassismus- und Sexismusdebatten an und findet ein überraschendes Ende

Read More