Rueb stellt eine bissige Verbindung zur Gegenwart mit seinem schnellen Erzähltempo her, das sich an multimediale Sehgewohnheiten anlehnt: Die actionreiche Gag-Maschine muss rund um die Uhr laufen, damit das Wichtige im Banalen untergeht. Bilder flimmern weg wie die des unendlichen Unterhaltungsangebots des Internets. Wer denkt noch an Hiroshima? Wer hat noch Angst vor der Atombombe, wenn drei angeheiterte Physiker wahnwitzig auf einer Rakete durch die Nacht reiten? […]Dass Wahnsinn, mal mit leisen Tönen und kleinen Gesten gespielt, wirkungsvoller ist, zeigt Oliver Meskendahl wunderbar als ‚Einstein'. Thomas Kienast als ‚Newton' macht sich dagegen das flotte Tempo amüsant zu eigen: Wenn er laut und flink kombiniert, erinnert er an Benedict Cumberbatch in der Serie ‚Sherlock'. Stark, vielschichtig ist Monika Vivell als Fräulein Doktor von Zahnd, die Möbius enttarnt. Sie verwandelt sich von der gebrechlichen, diabolischen Irrenärztin im Rollstuhl zur agilen, wahnsinnigen Weltherrscherin im Businesslook, die uns zum Schluss eiskalt Zarah Leanders Durchhalte-Parole ‚Davon geht die Welt nicht unter' entgegenschmettert. Elke Schröder