Kieler Nachrichten

Gustav Rueb gelang eine bravouröse ›Nora‹-Inszenierung in den Kammerspielen: Das Publikum zeigte sich vollauf begeistert von dieser ›Nora‹, in der sich besonders Agnes Mann in der Titelrolle und Charlotte Puder als Noras Jugendfreundin Kristine als Gäste im Lübecker Ensemble mit eindrucksvollen Leistungen vorstellten. Agnes Mann macht alle Stufen in der Entwicklung Noras in feinen Nuancen deutlich: Wie sie die Augen aus Angst, Naivität und Bequemlichkeit vor allem zu verschließen versucht, auch vor der Liebe des todkranken Doktor Rank (Thomas Schreyer). [...] Die Inszenierung malt poetische Bilder, wenn Nora in Filmprojektionen von Wald- oder Strandlandschaften wie im Traum versinkt, und alptraumhafte, wenn das geisterhaft stumme Kindermädchen die ebenso stummen Kinder um sich schart. Im besten Sinne boulevardesk wird es, wenn Torvald, Nora, der Doktor und Frau Linde sich in Masken begegnen. Großartig!«