wilhelm tell (im reich des schmerzes), UA
Marcel Luxinger nach Friedrich Schiller
24.11.2023
Staatstheater Darmstadt























Fotos: Nils Heck
presse:
Regie:
Gustav Rueb
Bühne:
Daniel Roskamp
Kostüme:
Nina Kroschinske
Musik / Choreinstudierung:
Matthias Flake
Dramaturgie:
Deborah Raulin
Uraufführung
Mit:
WILHELM TELL
Béla Milan Uhrlau
HEDWIG TELL / GERTRUD STAUFFACHER / ARMGARD / LVV
Karin Klein
WALTHER TELL / BAUMGARTEN / LVV
Sebastian Schulze
WERNER STAUFFACHER / WERNER VON ATTINGHAUSEN
Thorsten Loeb
ARNOLD VON MELCHTAL
Ali Berber
WALTER FÜRST / WALDSTÄTTER 1
Hubert Schlemmer
HERMANN GESSLER / GESSLERS GEIST PARRICIDA
Daniel Scholz
BERTA VON BRUNECK
Edda Wiersch
ULRICH VON RUDENZ / WALDSTÄTTER 2
Florian Donath
ALPHORN (alt.)
Juliane Baucke
Christiane Bigalke
Astrid Karolisus
Ulrich Conzen
Das Ensemble leistet in dieser dreistündigen Inszenierung Besonderes. Man merkt, dass alle voll hinter dieser Tell-Version stehen und die Aussage möglichst eindringlich und überzeugend ans Publikum bringen wollen.
Milan Béla Uhrlau ist ein wahrhaft vierschrötiger und in seiner Unsicherheit bewusst „männlich“ agierender Tell, Daniel Scholz spielt einen in seiner Nonchalance der Macht nicht nur skeptischen, sondern fast schon kontraproduktiven Vertreter eben dieser Macht. Karin Klein spiegelt all die Nöte einer Ehefrau und Mutter in einer macht- und kampfbesessenen Welt wider, und Edda Wiersch verleiht auf ihre unnachahmliche Art der Berta von Bruneck politischen Weitblick, Unabhängigkeit und ein intuitives Machtbewusstsein. Ali Berber spielt den Melchtal als heutigen Hooligan mit viel Testosteron und überschaubarer Intellektualität. Torsten Loeb gibt einen politische wendigen Stauffacher, Florian Donath einen den Winkelzügen der Bruneck nicht gewachsenen Nachwuchspolitiker und Sebastian Schulze einen idealistischen Sohn mit Vaterkomplex. Hubert Schlemmer muss sich dagegen leider mit der Rolle des schlichten Walter Fürst begnügen. Das Premierenpublikum honorierte diese „Tell“-Version mit kräftigem, anhaltendem Beifall.